Museu de Lamego

Museen und Paläste
Das schöne Gebäude, welches einst der Bischofssitz war, beherbergt eines der am besten gepflegten Museen des portugiesischen Inlands. Der Besuch stellt ein doppeltes Vergnügen dar, zum einen aufgrund der Exponate und zum anderen, weil man die Möglichkeit hat, das Innere eines alten Palastes kennenzulernen, der sich durch seine Grossartigkeit und strenge Schönheit auszeichnet.
Von den ausgestellten Sammlungen verdienen folgende besondere Erwähnung die Gemälde des Vasco Fernandes, bekannt als Grão Vasco, und die Sammlung flämischer Gobelins. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts gab der Bischof von Lamego, João Madureira, bei dem grossen portugiesischen Meister ein Retabel in Auftrag, das den Hochaltar der Kathedrale schmücken sollte. Fünf der 20 Gemälde sind im Museum ausgestellt: Die Erschaffung der Tiere, Die Verkündigung des Engels an Maria, Mariä Heimsuchung, Die Darstellung im Tempel und Die Beschneidung, einige der besten Werke der portugiesischen Malerei des 16. Jahrhunderts.
Die Gobelins des Museums stammen aus der gleichen Zeit wie die Gemälde des Grão Vasco und wurden in Brüssel angefertigt. Adel und Klerus benutzten die Wandbehänge, um ihre Paläste zu dekorieren und sie komfortabler zu gestalten. Zu den ausgestellten Stücken gehört eine Tapisserie mit dem Titel “O Julgamento do Paraíso”, eine wunderbare Arbeit mit dem Titel «Der Tempel von Latona», auf der mythologische Episoden bezüglich der Göttin Latona dargestellt sind, und vier Wandbehänge zu der Geschichte des Ödipus, dem tragischsten Thema der griechischen Mythologie.
Im Erdgeschoss, in den der Archäologie gewidmeten Sälen, befinden sich unter anderem mittelalterliche Grabtruhen, ein wunderbares, ebenfalls mittelalterliches Steinkreuz und verschiedene Wappensteine portugiesischer Familien.
Vier zu dem Chagas-Kloster gehörende Kapellen wurden im Museum originalgetreu wieder aufgebaut und veranschaulichen den Höhepunkt des portugiesischen Barocks. Nehmen Sie sich genug Zeit, um die Details eingehend zu betrachten: Wände aus fein gearbeitetem goldenen Holzschnitzwerk mit Nischen, in denen Heiligenstatuen stehen; Deckenmalereien in vergoldeten Kassetten.
Ebenfalls lohnend ist die Besichtigung der Sammlung portugiesischen und indo-portugiesischen Mobiliars, der Keramikarbeiten einschliesslich Kachelmalereien aus dem 17. Jahrhundert, der Goldschmiedekunst und einer Paramente-Sammlung.
5100-147 Lamego
10.00 - 18.00 Uhr (von Dienstag bis Sonntag) ;
Geschlossen: Montag, 1. Januar, 1. Mai, Ostersonntag, 8 September und 25 Dezember.