Piódão
Orte
Eingebettet in die Serra do Açor (Naturschutzgebiet), wo sich atemberaubende Aussichten, Quellen und Wiesen abwechseln, erinnert das historische Dorf Piódão fast schon an eine Weihnachtskrippe. Denn seine Häuser sind wie ein Amphitheater gruppiert und wenn abends dann die Dorfbeleuchtung eingeschaltet wird, bieten sie ein äußerst schmuckes Bild.
Das Wahrzeichen dieses Gebirgsdörfchen mit seinen engen, gekrümmten Gassen ist der Schiefer. Das in der Region im Überfluss vorhandene Material, findet sowohl beim Bau der Häuser als auch der Straßen Verwendung, wodurch sich die typische Farbe des Ortes ergibt, die nur ab und an vom kräftigen Blau der Fenster und Türen einiger Häuser unterbrochen wird. Diese farbliche Dissonanz hat einen rein praktischen Ursprung. So erzählt man, dass der einzige Farbhändler des Dorfes nur blaue Farbe führte und wegen der Abgeschiedenheit des Ortes, war es der Bevölkerung kein Leichtes, an einem anderen Ort ihre Einkäufe zu tätigen. Tatsächlich sind die Abgeschiedenheit und die fehlenden Transportmöglichkeiten hauptverantwortlich für die nahezu vollständige Erhaltung der Eigenheiten dieser sehr alten Ortschaft.
Aus den kleinen zweistöckigen Häusern ragt die Mutterkirche heraus, die Maria Empfängnis gewidmet ist. Ganz weiss gekalkt und mit ihren einzigartigen zylindrischen Strebepfeilern war sie im 19. Jahrhundert von der Bevölkerung mit deren eigenen finanziellen Mitteln errichtet worden.
Auf Grund seiner versteckten Lage am Fuße des Gebirges war Piódão vor langen Jahren der ideale Zufluchtsort für alle von den Behörden Gesuchten. So glaubt man, dass sich hier das Versteck einer der Mörder von Inês de Castro befand, dem es gelungen war, dem Zorn des König Pedro I. (14. Jahrhundert) zu entkommen.
Obwohl dem historischen Dorf Piódão in Portugals Geschichte keine besondere Bedeutung zukommt, wurde es in jüngster Zeit wohl auf Grund seiner herrlichen Lage in der Serra do Açor zunehmend zu einer touristischen Attraktion.