Parque Natural do Vale do Guadiana
Geschützte Gebiete
Der Naturpark breitet sich im Tal des Flusses Guadiana aus. Mal wird er von engen Ufern begrenzt, an denen Jahrhunderte alte Gezeitenmühlen stehen, mal fließt er eingezwängt zwischen steilen Hängen dahin, die von mediterraner Vegetation bedeckt sind und den Blick auf herrliche Naturlandschaften freigeben. Hier liegen Dörfer mit einem alten Kulturerbe, das sorgsam gepflegt wird.
Am Nordrand des Parks stößt man inmitten einer unvergleichlich schönen Landschaft auf den Wasserfall Pulo do Lobo (“Wolfssprung”), an dem der Fluss den größten Höhenunterschied auf seinem Weg überwindet. Seinen Namen verdankt das Naturschauspiel der Tatsache, dass die Felsen auf beiden Ufern so nahe beeinander stehen, dass man fast glaubt, den Fluss mit einem Sprung überqueren zu können. Sie sollten es allerdings lieber nicht versuchen, denn es ist nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick aussieht.
In diesem Gebiet, das von den riesigen Ebenen geprägt wird, die sich von Corte Gafo bis zur Serra de Serpa erstrecken und als Weideland und zum Anbau von Getreide dienen, haben sich einzigartige Pflanzenspezies erhalten. Zu den seltensten Arten gehört der behaarte vierblättrige Klee oder auch Glücksklee, weil ihm Glück bringende Kraft zugeschrieben wird.
Auf zahlreichen Wanderwegen, die vom Park empfohlen werden, können Sie das Landschaftsschutzgebiet zu Fuß erkunden. Im Sommer sollten Sie sich allerdings vor der Hitze in Acht nehmen, denn immerhin befinden Sie sich hier in dem Gebiet mit den höchsten Temperaturen und den meisten Sonnenstunden in Portugal. Als erfrischende Alternative bietet sich eine Kanufahrt auf dem Rio Guadiana an.
Egal, zu welcher Jahreszeit Sie hierher kommen – zwei Orte müssen Sie sich unbedingt anschauen. Da ist einmal Serpa, ein von einer Stadtmauer aus dem 14. Jahrhundert umgebenes Städtchen mit engen, malerischen Gassen, in dem ausgezeichnete Käse hergestellt werden, und zum anderen die Museumsstadt Mértola. Unter den in den Ausgrabungstätten gefundenen Stücken aus römischer, westgotischer und islamischer Zeit war auch ein islamischer Keramikteller des 11. Jahrhunderts mit der Abbildung eines Greifvogels, der als Vorbild für das Logo des Naturparks diente.
Wer sich für Industriearchäologie interessiert, kann den stillgelegten Minenkomplex von São Domingos im gleichnamigen Gebirge besichtigen, ein ehemals sehr bedeutendes Zentrum des Kupferpyritabbaus.