Largo da Oliveira
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Der Platz Largo da Oliveira verdankt seinen Namen einem uralten Olivenbaum, der sich an diesem Ort befand. Umgeben von hübschen, typisch nordportugiesischen Häuschen, ist der Platz der ideale Ausgangspunkt, um zu Fuß die Straßen der Stadt zu erobern. Doch auch auf dem Platz gibt es gleich mehrere interessante Motive: im Westen, eine kuriose kleine gotische Kapelle aus der Zeit des Königs D. Afonso IV., die an die Schlacht um Salado erinnert. Dort hatten 1340 Portugiesen und Kastilier gemeinsam die Streitmacht des maurischen Königs von Granada bezwungen. Gleich dahinter liegt die Kirche Nossa Senhora de Oliveira (oder auch Colegiada). Sie ist das erste gotische Monument, das im Minho erbaut wurde.
Ihr Bau erfolgte unter der Schirmherrschaft von D. João I., der damit ein Gelübde einlösen wollte, aus Anlass der siegreichen Schlacht von Aljubarrota (1385) gegen die Truppen Kastiliens. Der von der Kirche abgetrennte Glockenturm ist Manuelinischen Baustils also späteren Datums. Zum Kollegium von Nossa Senhora da Oliveira gehörten so bedeutende Männer wie Pedro Hispano, Arzt und Philosoph, der später zum Papst Johannes XXI. gewählt wurde. Im Inneren des herrlichen Kreuzgangs wurde das Museum Alberto Sampaio eingerichtet, mit einer bemerkenswerten Sammlung an Silbergeschirr aus Mittelalter und Renaissancezeit. Besonderes Augenmerk verdient hier der prunkvolle silberne Altaraufsatz aus dem 17. Jahrhundert, einzigartig in Portugal und eine Streitweste, die D. João I. in der Schlacht von Aljubarrota trug.
Auf der rechten Seite des Platzes sieht man noch heute das ehemalige mittelalterliche Rathaus mit einer Steinskulptur, die, so die Überlieferung, Guimarães darstellt. Darunter führen gotische Arkaden zum Largo S. Tiago, einem der typischsten Plätze der Stadt.
Wer will, kann vom Largo da Oliveira auch zum weiten und harmonisch eingebetteten Largo do Toural, gehen, und von dort aus weiter zum Museum Martins Sarmento, das in den mittelalterlichen Kreuzgängen des Kloster São Domingos beherbergt ist. Hier befindet sich eine der reichsten archäologischen Sammlungen an Funden aus dem 10 km von Guimarães entfernten Citânia de Briteiros, ein einzigartiges Zeugnis der Castrischen Kultur der Eisenzeit.