Mit dem Fahrrad können wir Orte auf eine andere Art kennenlernen. Ihre Gebäude aus der Nähe betrachten, in engeren Kontakt mit ihren Einwohnern treten, ihren Alltag wirklich erspüren und daran teilnehmen.

In Portugal gibt es immer mehr Orte, die alles dafür tun, damit Radfahrer so angenehm wie möglich umherfahren können, mit ausgeschilderten Fahrradstrecken und -wegen, zu denen Hilfsangebote und Abstellplätze gehören. Und man findet leicht Werkstätten, Service-Einrichtungen oder Fachgeschäfte, wo jedes eventuell auftauchende Problem gelöst wird.


Photo: © BTTour | Portugal Bike

Man kann Fahrradfahren auch mit dem Benutzen von öffentlichen Verkehrsmitteln kombinieren, denn in Zügen, Bussen und sogar in der U-Bahn kann man Fahrräder kostenlos mitnehmen, sofern man einige Strecken- und Fahrplaneinschränkungen beachtet. Und es gibt viele Orte, wie Aveiro, Cascais, Torres Vedras oder Maia, die Fahrräder, mit denen man tagsüber einige Runden drehen kann, zur kostenlosen Benutzung zur Verfügung stellen.

Städte, Dörfer und Städtchen auf dem Fahrrad zu erkunden, kann das Motto für eine Reise durchs ganze Land sein, was durch ein weitverzweigtes Straßennetz mit ausgezeichnetem Belag erleichtert wird. Besonders im Landesinneren, wo der Autoverkehr weniger stark ist, trifft man auf ideale Bedingungen für eine Tour auf einem Straßenrad, die im Alentejo, einer Region mit weiten Ebenen und wenigen Anhöhen, am wenigsten anstrengend ist.


Photo: © Turismo do Alentejo

Von mittelalterlichen Burgen und Stadtmauern bis hin zu neueren Bauwerken, viele entworfen von international bekannten Architekten, gibt es in Portugal vieles, an dem man sich erfreuen kann. Im Norden, wo der romanische Stil vorherrscht, gibt es verschiedene Routen, die wir unabhängig oder unter Führung eines darauf spezialisierten Unternehmens machen können, um die sinnbildlichsten romanischen Exemplare zu besichtigen. Wir können uns aber auch für die Wein-Routen entscheiden, die durch die weinproduzierenden Güter und Dörfer führen.

In den wichtigsten Städten suchen die Fahrradfahrer am häufigsten die Uferzonen oder Grünanlagen wie den Parque Florestal do Monsanto in Lissabon und den Parque da Cidade in Porto auf. Aber es gibt noch viel mehr Stellen, an denen man sorglos in die Pedalen treten kann, von den historischen Zentren voller Leben bis hin zu den ruhigeren Stadtvierteln.


Photo: © BTTour | Portugal Bike

Im Zentrum des Landes sind die auf ihre Authentizität stolzen historischen Dörfer und Dörfer aus Schiefer hervorzuheben und im Süden die Orte aus makellos weiß gekalkten Häusern, in denen wir gern verweilen möchten. In vielen dieser Gegenden gibt es Anzeichen dafür, dass andere Völker und andere Kulturen hindurchgezogen sind, wie das jüdische Erbe mit Zeugnissen von Nord nach Süd oder die Spuren der islamischen Anwesenheit, die noch an der Algarve zu sehen sind. In den Städten der Inseln Madeira und Azoren dagegen genießt man auf Radtouren Blicke über das Meer.

Das Gebirge Serra da Estrela ist das höchste von Kontinental-Portugal, der Aufstieg bis Torre ist eine Herausforderung für jeden Fahrrad-Leistungssportler. Aber von Norden nach Süden des Landes, einschließlich der Inseln, führt eine große Vielfalt an Wegen die Berge hinauf und hinunter und lässt uns atemberaubende Landschaften entdecken.


Photo: © Caminhos da Natureza/Portugal Nature Trails

Neben dem Gebirge Serra da Estrela gibt es im Zentrum Portugals noch andere, die ideal zum Bergfahren sind, wie Caramulo oder Lousã, das an seinen Hängen einzigartige Bedingungen zum Downhill-Fahren bietet. Während der Aufstieg zu seiner Spitze in Alto de Trevim als mythisch betrachtet wird, garantiert die Abfahrt auf diesen Tracks, die häufig von Wildschweinen gebahnt wurden, Augenblicke reinsten Adrenalins. Ebenfalls in dieser Gegend liegen die Dörfer aus Schiefer, die Mountainbike-Zentren mit Wegenetzen des Typs Cross-Country, Downhill oder Freeride besitzen, die mit speziellen Markierungen gekennzeichnet sind. Mit vier Schwierigkeits-Levels eigenen sie sich für jeden Radfahrer-Typ, vom Anfänger bis hin zum anspruchsvollsten.


Photo: © Paulo Magalhães

Wenn wir diesen Wegen, die sich über das ganze Land verteilen, folgen, können wir die Fauna und Flora jeder Region entdecken. Im Norden Portugals zum Beispiel gibt es viel zu sehen, vom Nationalpark Parque Nacional da Peneda-Gerês mit seinen Vegetationszonen, die als wahrhaftige Natur-Heiligtümer gelten, bis hin zum Naturpark Parque Natural do Douro internacional, an dessen Hängen Greifvögel nisten.

Weiter südlich gibt es im Naturpark von Serras de Aire e Candeeiros verschiedene Strecken, die man mit Höhlenforschung verbinden kann, bei der man auch das Innere des Gebirges kennenlernt. In der Nähe von Lissabon besitzt das Gebirge Serra de Sintra anspruchsvolle Wege für Geländeräder, die die üppige Vegetation dieses magischen Ortes durchqueren. Und in der Serra da Arrábida, einem anderen Naturpark, können wir herrlichste Blicke über den Ozean genießen und Blumenduft einatmen, der sich mit dem des Meeres vermischt.


Photo: © Turaventur

Im Süden durchquert der Via Algarviana (Algarve-Weg) das Inland der Algarve von Ost nach West auf einer Strecke durchs Gebirge, ein weniger bekanntes Gebiet, in dem eine traditionelle Lebensweise erhalten geblieben ist. Auf der Insel Madeira können wir dagegen auf den Wegen der Levadas (Bewässerungskanäle) oder auf Pfaden fahren, die einen fantastischen, Millionen von Jahre alten Wald kreuzen – den Laurissilva (Lorbeerwald). Und auf den neun Inseln der Azoren gibt es unzählige Wege, auf denen man Mountainbike fahren und die Natur in all ihrer Fülle entdecken kann. Im ganzen Land fehlt es nicht an Herausforderungen für einen Fahrradurlaub mit viel Adrenalin!

Mit dem Atlantik als Kulisse, einem angenehmen Duft nach Meer und reichlich Sonne, die Körper und Seele erwärmt, ist es ein großartiges Vergnügen, mit dem Fahrrad die Küste entlangzufahren. Hinzu kommt, dass man herrliche Landschaften genießt und anhalten und baden kann, wann immer man Lust dazu hat.


Photo: © BTTour | Portugal Bike

Im ganzen Land gibt es an der Küste viele Öko-Wege. Sie wurden mit dem Gedanken an Sicherheit und Wohlbefinden ihrer Benutzer mit festgelegten Pfaden und guter Ausschilderung angelegt. Der längste ist die Rota Vicentina, die sich zwischen dem Alentejo und der Algarve an einem der am besten erhaltenen Küstenstriche Europas aufteilt. Sie ist insgesamt 356 Kilometer lang und auf verschiedene Etappen verteilt, die es einem ermöglichen, die Fahrt zu planen und die Anstrengung einzuteilen. Und zur größeren Bequemlichkeit kann man die Reise so organisieren, dass die verschiedenen Unterkunftsadressen, die es entlang der Strecke gibt, den Gepäcktransport übernehmen.


Photo: © Caminhos da Natureza/Portugal Nature Trails

An der Algarve verbindet der ecovia do litoral (Öko-Küstenweg) entlang der nach Süden ausgerichteten Küste Cabo de São Vicente mit Vila Real de Santo António. Eine Gelegenheit, die landschaftliche Vielfalt in allen Einzelheiten zu genießen, von den imposanten und zerklüfteten Steilfelsen der westlichen Seite bis hin zu den Dünenstränden und dem warmen Wasser der Ost-Algarve.

Es gibt jedoch entlang der Küste viel mehr Wege und Panoramastraßen, die uns die ganze Schönheit der portugiesischen Küste erkennen lassen. In der Nähe von Lissabon, auf der Uferstraße, folgt der Fahrradweg bis Praia do Guincho immer der Küstenlinie. Er wird sowohl von Anwohnern als auch von Besuchern benutzt, hat Abstellflächen und verfügt in Cascais auch über Fahrräder, die man kostenlos benutzen kann.


Photo: © Caminhos da Natureza/Portugal Nature Trails

Weiter nördlich, zwischen Sítio in Nazaré und Praia do Osso da Baleia in der Nähe von Pombal, verläuft der Fahrradweg auf 70 Kilometern immer neben der Atlantik-Straße. Und wenn man weiter an der Küste entlangfährt, findet man noch andere Fahrradwege, die an den breiten Sandstränden von Figueira da Foz, Ovar oder Póvoa do Varzim entlangführen. In der Nähe von Porto, sowohl im Gebiet von Vila Nova de Gaia als auch in Matosinhos, gibt es verschiedene Fahrradwege, ebenso im Gebiet von Esposende und Caminha. Und auf den Azoren und Madeira tritt man immer vor dem Hintergrund des Atlantiks in die Pedalen.

Weitere Informationen unter:
www.portuguesetrails.com

Bevor Sie zu einem Festival in einer ländlichen Umgebung gehen, raten wir Ihnen, dass Sie die Empfehlungen der portugiesischen Behörden für die Sicherheit und Verhütung von Bränden im Dokument „Portugal is calling. For you. For everyone” lesen.

Fahrradtransport mit dem Auto
Fahrräder sollten am besten auf dem Fahrzeugdach transportiert werden. Ausnahmsweise können sie auch am Fahrzeugheck transportiert werden, sofern sie nicht breiter als die Fahrzeuge sind, nicht mehr als 450 Millimeter über das Heck hinausstehen, nicht das Nummernschild verdecken und nicht die Sichtbarkeit der Signalleuchten und Lampen beeinträchtigen.
Weitere Informationen und Erklärungen können beim Straßenverkehrsamt eingeholt werden: IMTT – Instituto da Mobilidade e dos Transportes Terrestres https://www.imt-ip.pt/


Fahrradtransport in öffentlichen Verkehrsmitteln
Zug – Fahrradtransport führt nicht zu zusätzlichen Kosten und ist in städtischen und regionalen Zügen in den dazu ausgewiesenen Wagen und je nach verfügbarem Platz an allen Tagen zu jeder Zeit möglich. Der Benutzer muss darauf achten, keine Türen zu verstellen, damit der Ein- und Ausstieg der Fahrgäste nicht behindert wird
- www.cp.pt

Städtische Busse in Lissabon (Carris) – manche Linien gestatten den Transport von Fahrrädern an allen Tagen zu ihren Betriebszeiten
Bike Bus www.carris.pt

U-Bahn von Lissabon – es sind höchstens zwei Fahrräder pro Wagen erlaubt und nur, sofern es keinen großen Fahrgastandrang gibt
- www.metrolisboa.pt

U-Bahn von Porto – der Transport ist an allen Tagen auf allen Linien und zu jeder Uhrzeit gestattet, sofern die Wagen nicht voll sind
- www.metrodoporto.pt