Andere

Der Schandpfahl von Bragança ist einer der ältesten des Landes und folgt dem im Nord-Osten des Landes vorherrschenden Muster. Er symbolisiert die Autonomie und die Macht des Adels. Ganz außergewöhnlich ist sein Fundament. Es ist prähistorischen Ursprungs (500 a.D.) und besitzt die Form eines Schweins. Auf diesem fußt die Säule aus dem 12. oder 13. Jahrhundert, deren Spitze verziert ist.

Die als "Stadt-Schwein" bekannte Skulptur war Teil eines religiösen Kultes der Primitivvölker von Trás-os-Montes, eine Hirten und Ackerbaugesellschaft. Das Vorkommen dieser Art von Skulpturen in Portugal sowie im Gebiet um Salamanca gestattet, sie einem Vorkeltischen Volk zuzuschreiben, dem Volk der "Veten". (Lusitanier). Die Skulpturen besitzen einen mythischen und schützenden Charakter und standen normalerweise am Eingang oder im Zentrum einer Siedlung.

Doch auch die Verzierung an der Spitze der Säule ist mit ihren vier kreuzförmigen Steinarmen in dieser Form einmalig, da diese Arme normalerweise aus Eisen angefertigt wurden und mit eisernen Ringen versehen waren, an denen die Verurteilten öffentlich aufgehängt wurden. An der Spitze steht die Figur eines Menschen, der das Wappen der Stadt hält.

An der Stelle des Prangers, der ursprünglich vor dem Domus Municipalis aufgestellt worden war, stand ehemals die Kirche des Heiligen Jakobus (Igreja de Santiago).