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Das Weihnachtsessen und die Mitternachtsmette

Cabeça Aldeia Natal_ Igreja
Foto: Fotografias de Pedro Ribeiro©
Das Weihnachtsessen und die Mitternachtsmette

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Die Katholische Kirche rät, vor dem Weihnachtstag zu fasten. Aber nach der Christmette ist der Tisch für das späte Nachtessen im Kreis der Familie reich gedeckt mit Leckerbissen, Fleisch und traditionellen Süßspeisen. Dieses Weihnachtsessen an Heiligabend findet in der “Noite da Consoada” statt.

Das Wort “Consoada” bezeichnet eigentlich ein kleines Abendessen, das man am Ende eines Fastentages zu sich nimmt, und wird vom lateinischen “consolare” abgeleitet, was so viel heißt wie ”stärken”. In Nordportugal (Minho, Porto und Guimarães) ist es Brauch, den Tisch, an dem das Weihnachtsmahl eingenommen wird, auch für kürzlich verstorbene Familienmitglieder einzudecken oder den Tisch nach dem Essen nicht abzuräumen und das Feuer über Nacht brennen zu lassen, damit sich ihre Seelen stärken und wärmen können.

Traditionell wird zum Abendessen zunächst Stockfisch oder ein anderes Fischgericht gegessen, bevor man sich den Fleischspezialitäten widmet. In vielen Gemeinden in Südportugal wird einige Tage zuvor ein Schwein geschlachtet und zu Fleischgerichten und Würsten verarbeitet, die dann die Weihnachtstafel bereichern.

Bei dem Festtagsmenü dürfen der Bolo-Rei (Königskuchen) und Schmalzgebäck (ein Teig aus Eiern, Mehl, Zucker und Backpulver, der nach dem Ausbacken im heißen Fett mit Zucker und Zimt bestreut wird) natürlich nicht fehlen. Der kranzförmige Bolo Rei wird mit Trockenobst und kandierten Früchten gefüllt und dekoriert. 

Zu den traditionellen, im Fett ausgebackenen Gebäckstücken zählen “filhozes” (eine Art Waffeln), “coscorões”, “velhozes”, “sonhos” (Krapfen), “azevias” (mit Kichererbsen gefüllt) und “rabanadas” (arme Ritter).

Nach christlichem Brauch besucht man nach dem Abendessen die Mitternachtsmesse, wo man Freunde trifft und allen frohe Weihnachten wünscht. Die Christmette ist seit dem 5. Jahrhundert Teil der Weihnachtsfeierlichkeiten. Sie wird um Mitternacht abgehalten, also beim Hahnenschrei («in galli cantu») und war die erste der drei Messen, die zur Weihnachtsliturgie gehörten.

Während der Mitternachtsmette bewundert man die Krippe, die eigens zu diesem Anlass aufgebaut wurde, und nach dem Abendmahl gehen alle zum Altar, um “das Jesuskind zu küssen”. Manchmal werden sie dabei von liturgischen Gesängen begleitet.



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